„Probleme erkannt, aber keine Lösungen in Sicht“

von Dagmar Dieterle

WSM: „Brauchen konkrete Vorschläge – Parteien müssen kräftig nachlegen, um Wohlstand und Arbeitsplätze zu sichern“


Die Wahlprogramme sind da. „Probleme erkannt, aber keine Lösungen in Sicht – wir brauchen konkrete Vorschläge“, lautet das erste Fazit des
Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) dazu. Hier ein Statement von Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer: „So uneinig sich Union, SPD, FDP und die Grünen sonst auch sind – eines haben sie gemeinsam: Alle Parteien verkennen den Ernst der Lage. Die Politiker sehen zwar durchaus die Probleme, liefern aber keine echten Lösungsvorschläge. Genau die brauchen wir aber: konkrete Ideen, die den hochgefährdeten Produktionsstandort Deutschland retten könnten. Die nächste Bundesregierung hat das Schicksal der traditionsreichen mittelständischen Stahl und Metall verarbeitenden Industrien in der Hand: Sie wird darüber entscheiden, ob diese meist mittelständischen Unternehmen weitermachen
können. Die Betriebe haben einen starken Wachstumswillen, sie haben Mut und sie wollen Jobs sichern
– aber dazu brauchen sie einen wettbewerbsfähigen Standort. Unser Appell an die Parteien:
  • Energieversorgung: Für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum brauchen wir einen Produktionsstrompreis, der für das gesamte verarbeitende Gewerbe gilt. Dafür müssen die Netzentgelte herunter und stabil bleiben – die Kosten muss der Staat wieder übernehmen.
  • Bürokratie: Der schnelle, radikale und nachhaltige Abbau der Belastungen ist für den Produktionsstandort extrem wichtig. Die künftige Regierung muss die Zeitfenster für diesen Abbau klar definieren und überschaubar gestalten – wir haben schon viel zu lange gewartet. Die Verkürzung und Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren erfordert eine zügige Digitalisierung. Außerdem müssen wir endlich den Mut dazu aufbringen, den Unternehmern zu vertrauen und Regelungen, die ihr Ziel gar nicht erreichen, ersatzlos zu streichen.
  • Infrastruktur: Hier sind hohe Investitionen unvermeidbar – das produzierende Gewerbe ist auf eine leistungsfähige Straßen-, Strom- und Datennetzinfrastruktur angewiesen. Von den Parteien erwarten wir klare Aussagen zur Finanzierung.
Kräftig nachlegen und Lösungen liefern – zur Sicherung von Wohlstand und Arbeitsplätzen!“
 
 

Quelle und Foto: WSM - Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V., marketSTEEL

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