Tauziehen am Ölmarkt geht weiter

von Angelika Albrecht

Am Ölmarkt findet weiterhin ein Tauziehen zwischen Nachfragesorgen und Sorgen vor Angebotsausfällen statt. Das zeigt sich auch am ständigen Hin und Her der Ölpreise. Auch Gasöl kann sich dem nicht entziehen.

Wie Commerzbank-Research berichtet, fielen die US-Rohöllagerbestände in der letzten Woche laut US-Energieministerium unerwartet deutlich um 8 Mio. Barrel. Der Rückgang der russischen Ölproduktion setzt sich derweil fort. Nach 19 Tagen im April lag die Produktion Berechnungen von Bloomberg unter Verwendung von Daten des russischen Energieministeriums zufolge bei durchschnittlich 10,1 Mio. Barrel pro Tag. Das sind rund 900 Tsd. Barrel pro Tag weniger als im März.

Zudem fehlen derzeit mehr als 550 Tsd. Barrel tägliches Ölangebot aus Libyen, wie die staatliche Ölgesellschaft NOC mitteilte. Grund hierfür sind die anhaltenden Blockaden von Öleinrichtungen wie Ölfelder und Exportterminals. Das dürfte es der EU erschweren, nach alternativen Anbietern zu suchen, um ein Ölembargo gegen Russland beschließen zu können.

Fast schon bemerkenswert stabil zeigt sich dagegen der TTF-Erdgaspreis. Seit einigen Tagen notiert er laut Commerzbank unterhalb von 100 EUR. Das gab es zuletzt vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar. Dabei sind die Gaslieferungen Russlands über Pipelines nach Europa in den letzten Tagen spürbar zurückgegangen.

Stark zulegen konnte am Mittwoch der CO2-Preis. Dieser stieg um rund 10% auf 88 EUR je Tonne, was dem höchsten Niveau seit Ende Februar entspricht. Einige führen dies auf geringere Auktionsvolumina in dieser Woche zurück, andere auf eine Deadline Ende des Monats, bis zu dieser die Emissionen für 2021 gemeldet werden müssen, so dass sich Marktteilnehmer noch mit Zertifikaten eindecken müssen.

Quelle: Commerzbank Commodity Research / Vorschaubild: Fotolia

 

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