Persönlicher Austausch bleibt in der Industrie wichtig

von Hubert Hunscheidt

„Bei Industriemessen ist künftig das Beste aus beiden Welten gefragt - eine Kombination aus analog und digital“, sagt Kai Halter, Vorstandsvorsitzender des bvik und Marketingleiter des Ventilatorenherstellers ebm-papst. “Das zeigen die aktuellen Erfahrungen unserer Mitglieder mit neuen Messe-Formaten. Einerseits bleibt der persönliche Kontakt zum Vertrauensaufbau und längerfristige Geschäftsbeziehungen unabdingbar. Andererseits brauchen Aussteller und Messeanbieter neue digitale Kompetenzen und vor allem den Mut, Dinge auszuprobieren.“

Erfolgsfaktoren neuer Messeformate

Aussteller und Veranstalter müssen sich der neuen Selbstverständlichkeit digitaler Formate stellen. Digital wie analog stehen Erlebnischarakter, Emotionen und inhaltlicher Mehrwert für das Publikum im Fokus. Um Menschen heute und in Zukunft zu erreichen, braucht es Investitionen in hochwertige Inhalte, nachhaltige Konzepte und Technologien, Dienstleistung und Weiterbildung. Die Messeplanung und -durchführung wird für alle Beteiligten deutlich komplexer und aufwändiger. In der digitalen Verlängerung vor und nach der Messe liegt jedoch viel Potenzial für mehr Reichweite und die Erschließung völlig neuer – digitaler – Zielgruppen.

Digitale Kompetenzen größte Herausforderung

In der separaten Umfrage „bvik Trendbarometer Industriekommunikation 2022“, die aktuell vom Verband ausgewertet und am 17. Januar veröffentlicht wird, beschreiben über 270 Teilnehmende aus Industrie und B2B-Dienstleistung das Vorhandensein digitaler Skills in Marketing und Kommunikation mit großer Mehrheit als erfolgsentscheidend. Auch im Industrieumfeld erwarten Kunden ein durchgängiges, vertrauensbildendes Markenerlebnis. Dies bringt hohe und immer neue Anforderungen an die Kenntnisse in Vertrieb, Marketing und Unternehmenskommunikation mit sich.

Beispiel Bosch Rexroth: Outdoor- und Digitalkonferenz

Die Bosch Rexroth AG zeigte beispielsweise bei der Fachmesse „Mobile“ im September 2021, was „Messe hybrid“ für Unternehmen und Mitarbeiter konkret bedeutet. Bei der Outdoorveranstaltung mit angeschlossener digitaler Fachkonferenz, der „MOBILE digital“, war es das Ziel, allen Besuchern – ob live oder digital – ein gleichermaßen vollwertiges Messeerlebnis zu bieten. Reines Duplizieren oder Kürzen der Live-Produktion war dabei keine Option, denn digitale Nutzer lassen sich nur durch professionell inszenierte, fokussierte Inhalte mit persönlichem Mehrwert begeistern. „Das Investment in gezielte Mitarbeiterschulungen hat sich definitiv ausgezahlt“, bestätigt Silke Lang, Director Marketing Mobile Hydraulics von Bosch Rexroth. „Die ‚Mobile‘ hat gezeigt, wie erfolgreich etablierte Fachkonferenzen auch als digitale Veranstaltungen sein können. Wir unterstützen unsere Mitglieder bei diesem Transfer mit einem Praxis-Leitfaden für digitale Events. Dieser ist Teil des neuen Whitepapers zur Zukunft der Messe.“

Quelle und Bild: Bundesverband Industrie Kommunikation e.V.

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