Geglühter Automatenstahl mit besonderen Eigenschaften

von Hubert Hunscheidt

Glühen ist eine Möglichkeit der Wärmebehandlung von Stahl, um die Werkstoffeigenschaften zu verbessern. Doch der Prozess ist sehr komplex. Es bedarf einer hohen Expertise, um Glühfehler zu vermeiden und das Zusammenspiel von Erwärmen, Temperatur halten und Abkühlen kontrolliert zu steuern. Der Blankstahlspezialist Steeltec verfügt über jahrelange Erfahrung in der Metalltechnologie. Mit seinen hochmodernen Anlagen ist das Unternehmen in der Lage, durch das Glühen unter Schutzgasatmosphäre sowohl die mechanischen Eigenschaften des Automatenstahls zu verbessern als auch eine definierte Koerzitivfeldstärke herzustellen.

In der Automobilindustrie, im Maschinenbau sowie im Apparate- und Gerätebau sind sie unersetzlich – Automatenstähle kommen für viele Anwendungen zum Einsatz. Der Blankstahlspezialist Steeltec bietet für die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung ein großes Portfolio an Automatenstählen unterschiedlicher Güten an. Damit sich Automatenstahl wie der 11SMnPb30 und 11SMn30 optimal für spanende Fertigungsverfahren in automatisierten Werkzeugmaschinen eignet, wird er einer gezielten Wärmebehandlung unter Schutzgasatmosphäre unterzogen. Dabei beeinflusst Steeltec die magnetischen Eigenschaften des Stahls, um eine möglichst geringe Koerzitivfeldstärke zu erreichen.

Weichglühen und andere Glühverfahren

Kaltgezogener oder geschälter Automatenstahl wird beim Weichglühen im Durchlaufofen von Steeltec auf über 700 °C erhitzt. Nach einer definierten Haltezeit erfolgt die geregelte Abkühlung. Durch den Glühprozess stellt sich ein bestimmtes Gefüge ein und die magnetischen Eigenschaften des Stahls verändern sich. So ermöglicht Steeltec eine Begrenzung der Koerzitivfeldstärke auf maximal 2,5 A/cm. Darüber hinaus lässt sich der weichgeglühte Stahl besser umformen und spanend bearbeiten. Das Ergebnis ist ein Stahl von höchster Qualität mit einer blanken, glatten Oberfläche ohne Verzunderung. Steeltec bietet Weichglühen für das gesamte Fertigungssortiment mit dem Durchmesser zwischen 8 und 100 mm an.

Weitere Glühverfahren wie das Spannungsarmglühen und Normalglühen sind ebenfalls möglich. Dabei dient das Spannungsarmglühen der Reduzierung von Eigenspannungen, die durch Kaltverformungen und spanabhebende Bearbeitungen entstehen können. Beim Normalglühen erwärmt Steeltec den Stahl bis kurz über Austenittemperatur, um ihn zu homogenisieren und ein gleichmäßiges feines Ferrit-Perlitgefüge herzustellen.

Auf den Kunden fokussiert

Wenn gewünscht, wird der Automatenstahl nach dem Glühvorgang von Steeltec bearbeitet, beispielsweise geschliffen. Kunden profitieren von der kompetenten Beratung und der jahrzehntelangen Erfahrung des Stahlspezialisten sowie einem umfassenden Service – ausgehend von der Rohmaterialbeschaffung über die Bearbeitung bis hin zur Verpackung erfolgt alles aus einer Hand. Dabei stellt das Unternehmen, das auf dem europäischen Markt zu den führenden Herstellern von Spezialblankstahl gehört, den Kunden sowie dessen Anforderung stets in seinen Fokus und geht weit über Standardlösungen hinaus.

Bildtext (Headerfoto): Mit der gezielten Wärmebehandlung beeinflusst Steeltec die magnetischen Eigenschaften des Automatenstahls, um eine geringe Koerzitivfeldstärke von maximal 2,5 A/cm zu erreichen.

Bildtext (Beitragsfotos): Kaltgezogener oder geschälter Automatenstahl wird beim Weichglühen im Durchlaufofen von Steeltec auf mehr als 700 °C erhitzt und nach einer definierten Haltezeit geregelt abgekühlt.

Quelle und Fotos: Steeltec AG

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