Chinesische Stahl- und Aluminiumproduktion mit neuen Höchstwerten

von Angelika Albrecht

Die Preise für Industriemetalle scheinen ihre Korrektur von Ende letzter Woche bereits wieder beendet zu haben. Wie die Commerzbank feststellt, legen sie zum Auftakt der neuen Handelswoche allesamt zu, wenn auch moderat. Kupfer kostet 10.300 USD je Tonne, Aluminium notiert bei 2.500 USD je Tonne.

Im Falle von Kupfer werden erneut Angebotssorgen für den Preisanstieg verantwortlich gemacht: In Chile könnten demnächst die Mitarbeiter in der lokalen Betriebszentrale und in zwei Minen des weltgrößten Bergbauunternehmens streiken, nachdem sie das Tarifangebot abgelehnt haben. Daneben soll der Preisrückgang in der letzten Woche – der erste seit sechs Wochen – angeblich die Nachfrage in China wieder angefacht haben. Chinesische Marktteilnehmer verweisen dabei auf gestiegene Prämien für Kupferkathoden.

Unterdessen hat das Nationale Statistikbüro (NBS) heute Morgen Konjunkturdaten für April veröffentlicht. Demnach hat die chinesische Wirtschaft wie erwartet an Dynamik verloren. Dies könnte nach Ansicht der Commerzbank unter anderem auch daran liegen, dass die chinesische Zentralbank ihre Geldpolitik etwas gestrafft und den Normalisierungsprozess beschleunigt hat. Das Wachstum der Industrieproduktion mit 9,8% und der Anstieg der Anlageinvestitionen (19,9%) können sich aber noch sehen lassen. Diese Zahlen dürften allerdings immer noch etwas durch die Corona-Pandemie verzerrt sein.

Völlig unbeeindruckt von den Diskussionen über umweltbedingte mögliche Produktionskürzungen haben den NBS-Daten zufolge die Stahl- und Aluminiumproduktion im April neue Rekordwerte erreicht. Die Stahlproduktion ist gegenüber Vorjahr um 13,4% auf 97,85 Mio. Tonnen gestiegen, das Plus der Aluminiumproduktion mit 12,4% (auf 3,35 Mio. Tonnen) war nicht weniger beeindruckend. In beiden Fällen haben die hohen Preise und Margen den Herstellern Anreiz zur Ausweitung ihrer Produktion gegeben. Bezüglich Stahl wird noch berichtet, dass lokale Produktionskürzungen durch -steigerungen andernorts mehr als ausgeglichen wurden.


Quelle: Commerzbank AG /  Vorschaubild: fotolia

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