3,5 Milliarden für grünen Stahl von der Saar

von Hubert Hunscheidt

Die Aufsichtsräte von SHS–Stahl-Holding-Saar, Saarstahl AG und Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke (Dil inger) , das Kuratorium der MontanStiftung-Saar und die Geschäftsführung der SHS–Stahl-Holding-Saar haben gemeinsam Investitionen in Höhe von 3,5 Milliarden Euro - vorbehaltlich öffentlicher Förderungen - zur Transformation der saarländischen Stahlindustrie hin zur Produktion von grünem Stahl beschlossen. Damit ermöglichen die Aufsichtsräte die Dekarbonisierung der saarländischen Stahlindustrie. Bereits ab dem Jahr 2027 werden im Saarland so jährlich bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2-armer Stahl produziert und 4,9 Millionen Tonnen CO 2 eingespart.

Mit dieser Entscheidung wird die Vorreiterrolle der saarländischen Stahlindustrie bei der Produktionsumstellung auf sogenannten grünen Stahl untermauert. Es ist das erklärte
Ziel der SHS, zum europäischen Vorbild der industriellen CO2-Einsparungen zu werden. Bei diesem Vorhaben setzen die Montan-Stiftung-Saar und die SHS–Stahl-Holding-Saar auf eine öffentliche Förderung, da die vorgesehene Investition in Höhe von 3,5 Milliarden Euro die saarländische Stahlindustrie vor erhebliche Herausforderungen stellt. Die notwendigen Unterlagen sind eingereicht, der Genehmigungsprozess noch nicht abgeschlossen. Um dennoch die Klimaziele der EU für das Jahr 2030 (55 Prozent weniger CO2-Emissionen gegenüber 1990) erreichen zu können, haben die Aufsichtsräte mit ihrer Entscheidung den offiziellen Startschuss gegeben.

In den nächsten Jahren bis 2027 wird neben der etablierten Hochofen-Route die neue Produktion mit einem Elektro-Lichtbogenofen (EAF) am Standort Völklingen und einem EAF und einer Direkt-Reduktionsanlage (DRI) zur Herstellung von Eisenschwamm auf dem Werksgelände von Dillinger entstehen. Um die Transformation auch visuell abzubilden, wurde ein Transformationsbranding entwickelt: „Pure Steel+ “. Die Botschaft von „Pure Steel+“ ist, dass die saarländische Stahlindustrie die langjährig weltweit etablierte Qualität der Produkte, Innovationsfähigkeit und Kultur auch in der Transformation bewahren wird. Das „+“ wird die CO2-Neutralität der Produkte sein.

Damit das ambitionierte Projekt gelingen kann, ist neben zeitnahen Förderzusagen aus Berlin und Brüssel die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen eine Grundvoraussetzung. Deshalb wird in einem ersten Schritt die lokale Produktion von Wasserstoff gemeinsam mit den Energieversorgern vor Ort aufgebaut werden, bevor die Anbindung an das europäische Wasserstoffnetz erfolgt und der Einsatz von Wasserstoff auf ca. 80 Prozent erhöht werden kann. Damit legt die saarländische Stahlindustrie neben der Dekarbonisierung der eigenen Produktion die Basis für eine neue wasserstoffbasierte Wertschöpfungskette im Saarland. Auf diese Weise unterstützt die SHS–Stahl-Holding-Saar das Saarland auf dem Weg zur Modellregion der Transformation.

Quelle und Foto: SHS–Stahl-Holding-Saar

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