Ölpreise schwanken, keine CO2-Preisrally, Metalle überwiegend fest

von Angelika Albrecht

Commerzbank informiert zu Energie- und Metallpreisen:

Ölpreise auf Richtungssuche

Wie die Commerzbank am 26.1. mitteilt, bleiben die Ölpreise weiter ein Spielball externer Faktoren wie dem US-Dollar und der Finanzmärkte. Während die meisten OPEC-Länder ihre Produktion weiterhin freiwillig reduzieren und der Irak sogar zusätzliche Kürzungen vornimmt, will der Iran seine Produktion massiv steigern. Nach Aussage des iranischen Ölministers sind die Exporte von Ölprodukten zuletzt sogar auf ein Rekordhoch gestiegen. Laut Commerzbank liegt dies vor allem daran, dass Ölexporte US-Sanktionen unterliegen, wohingegen Ölprodukte auch an kleinere Händler, Industrie- und Privatkunden verkauft werden können, die nicht den Zorn der US-Justiz befürchten müssen.

Energie: Fundamentalfaktoren bremsen CO2-Preisrally aus

Der Anlauf der CO2-Preise auf die Marke von 35 EUR je Tonne ist laut Commerzbank wieder gescheitert. Die erneut gestiegenen Gaspreise und das kalte Wetter dürften dazu beigetragen haben. Gegenwind gab aber auch die gemeinsame Analyse von Agora Energiewende und der britischen Denkfabrik Ember, die gestern veröffentlicht wurde: Ihr zufolge überstieg im vergangenen Jahr der Anteil der erneuerbaren Energien am europäischen Strommix mit 38% erstmals den Anteil der fossilen Brennstoffe. Kohlestrom brach um 20% gegenüber Vorjahr ein. Das bremst den Bedarf an Emissionsrechten. Und der nächste Belastungstest für den EU-Emissionshandel steht bereits vor der Tür: Ende der Woche findet die erste Auktion für die vierte Handelsperiode statt.

Industriemetalle: Konsolidierung auf hohem Niveau

Laut Commerzbank reagiert die chinesische Zentralbank auf Risiken im Finanz- und Immobiliensystem und hat dem Finanzsystem Geld entzogen. Dies führt zu schwachen asiatischen Aktienmärkten und bremst auch die meisten Industriemetalle zunächst aus. Bis auf Zinn und Blei konsolidieren die Metalle auf hohem Niveau. Zinn steigt auf ein neues Mehrjahreshoch, Blei nähert sich wieder seinem Hoch von Ende November.

Blei ist in den letzten Wochen gestiegen, Zink ist gefallen. Die Preisdifferenz zwischen diesen beiden Metallen ist auf 615 USD je Tonne geschrumpft, den niedrigsten Wert seit gut drei Monaten. Vermutet wird, dass die chinesische Zinkproduktion im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch von 6,4 Mio. Tonnen gestiegen (+3% gegenüber Vorjahr) ist. Wesentlich stärker wurde die Bleiproduktion ausgeweitet, und zwar um 11% auf ein Allzeithoch von ebenfalls 6,4 Mio. Tonnen.

Den dritten Rekordwert im Bunde hat die Kupferproduktion markiert: Sie legte im Jahresvergleich um 2,5% auf 10 Mio. Tonnen zu. Die chinesischen Schmelzen haben gerade gegen Jahresende ihre Produktion ausgeweitet, wohl auch um noch Quoten zu erfüllen. Hinzu kamen neue Schmelzkapazitäten. Wegen des bevorstehenden chinesischen Neujahrsfestes dürften kurzfristig weniger Metalle produziert werden.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

 

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