Ölpreis unter Druck, CO2-Preis gestiegen, Eisenerzpreis steigt weiter

von Angelika Albrecht

Frankfurt/M. - Energie: Nachfragesorgen belasten den Ölpreis

Der Brentölpreis ist erneut unter Druck gekommen und handelte gestern früh bei rund 48 USD. Die Commerzbank hält den jüngsten Preisanstieg für spekulativ getrieben und rechnet mit einer Preiskorrektur. Nach Angaben des Ölpreisdienstes OPIS sind die US-Benzinverkäufe in der Woche des Erntedankfestes zum 26. November im Wochenvergleich um 8,4% bzw. rund 185 Mio. Gallonen auf den niedrigsten Stand seit 1997 gesunken. Viele US-Regionen hätten dabei einen Nachfragerückgang um 20% oder mehr gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. OPIS rechnet auch nicht damit, dass sich die Nachfrage demnächst stark erholen wird.


Energie: Ein weiteres positives Jahr für CO2-Preise

Wie die Commerzbank mitteilt, ist der CO2-Preis am Freitag erstmals seit September über die wichtige Marke von 30 EUR je Tonne gestiegen. Der Markt rechnet offensichtlich damit, dass der Vorschlag einer Senkung der CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 55% ggü. dem Jahr 1990 die Zustimmung der Länder-Chefs finden wird. Das EU-Parlament hat sogar für eine 60%-ige Reduzierung gestimmt.


Industriemetalle: Eisenerzpreis steigt weiter, China exportiert wieder mehr Stahl

Der Eisenerzpreis an der SGX in Singapur läuft dem Kupferpreis gerade den Rang ab und ist gestern in Richtung 150 USD je Tonne gestiegen. Alleine im Dezember hat sich Eisenerz bislang um 16% verteuert. Die Commerzbank hatte bereits vorgestern über die anhaltend robusten chinesischen Importe und letzte Woche über Sorgen vor Angebotsengpässen berichtet. Letztere haben gestern neue Nahrung bekommen, nachdem die Hafenbehörde von Port Hedland in Australien meldete, dass im November rund 4% weniger Eisenerz als im Vorjahr über den Hafen exportiert wurde (41,6 Mio. Tonnen). Im Vergleich zum Vormonat waren es sogar über 10% weniger und die geringste Menge seit Februar.
Mittlerweile gibt es auch Anzeichen, dass die Eisenerznachfrage außerhalb Chinas anzieht: In Japan, dem weltweit drittgrößten Stahlproduzenten, erwägt der größte nationale Stahlhersteller, mehrere Hochöfen wieder anzufahren, da die Stahlnachfrage anzieht, vor allem aus der Automobilindustrie. Japan muss seinen Eisenerzbedarf durch Importe decken.

Wie die Commerzbank weiter mitteilt, hat China im November wieder mehr Stahl exportiert. Gemäß Daten der Zollbehörde wurden 4,4 Mio. Tonnen ausgeführt, 9% mehr als im Vormonat. Dies war zugleich die größte Menge seit April. Die Stahlexporte haben auch fast wieder ihr Vorjahresniveau erreicht. Hier machen sich offenbar die rekordhohe Stahlproduktion und die saisonal etwas gebremste Stahlnachfrage im Land bemerkbar. Die chinesischen Aluminiumexporte sind im November gegenüber Vormonat dagegen kaum gestiegen und lagen weiterhin unter Vorjahr.

Quelle: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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