Ölpreis nicht einheitlich, Aluminiumproduktion auf Rekordhoch

von Angelika Albrecht

Energie: Unterschiedliche Preissignale am Ölmarkt

Wie die Commerzbank Anfang der Woche berichtet, schwankt der Brentölpreis weiter um die Marke von 64 USD je Barrel. Kontinentaleuropa verschärft die Corona-Maßnahmen und schränkt damit die Mobilität weiter ein. Dies dürfte sich entsprechend negativ auf die Ölnachfrage auswirken. Das Gegenteil davon läuft in den USA ab: Dort werden die Beschränkungen gelockert, was zusammen mit den verschickten Einkommensschecks in Höhe von 1.400 USD pro Person die Ölnachfrage im weltgrößten Ölverbrauchsland begünstigen dürfte.

Industriemetalle: Rekordhohe globale Aluminiumproduktion, Spekulationen über China

Die Commerzbank hat aktuell keine Angebotssorgen bezüglich Aluminium. Denn wie das IAI berichtete, ist die globale Aluminiumproduktion im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 1,2% auf 5,2 Mio. Tonnen gestiegen. Auf Tagesbasis wurde sogar ein neuer Rekordwert erreicht (185,8 Tsd. Tonnen). Der Produktionsanstieg ist ausschließlich auf China zurückführen, dessen Daten das Nationale Statistikbüro bereits Anfang letzter Woche veröffentlichte.

Dies birgt allerdings auch die Gefahr, dass die globale Aluminiumproduktion fallen könnte, sollten die chinesischen Schmelzen tatsächlich auf die Bremse treten. Dazu müssten sie jedoch von den Lokalregierungen gezwungen werden, da die Aluminiumherstellung in China wegen der hohen Preise seit Monaten sehr profitabel ist. Der chinesische Datenanbieter SMM gibt die durchschnittliche Gewinnmarge der Schmelzen für die letzte Woche mit umgerechnet rund 575 USD je Tonne an. Die chinesischen Schmelzen werden daher nach Meinung der Commerzbank versuchen, so lange wie möglich so viel Aluminium wie möglich herzustellen.

Dass das ganze Aluminium in China aber nicht vollständig verbraucht wird und daher zum Teil exportiert werden dürfte, zeigt die SHFE-Lagerstatistik: Die Aluminiumvorräte sind seit Jahresbeginn um zwei Drittel gestiegen und liegen aktuell auf einem 10-Monatshoch. Außerhalb Chinas wurde gemäß den IAI-Daten 2,4% weniger Aluminium hergestellt. Produktionsrückgänge waren dabei in allen vom IAI erfassten Regionen zu beobachten, bis auf die asiatischen Länder ex China, deren Produktion konstant blieb. Ungeachtet der neuesten IAI-Produktionsdaten ist der LME-Aluminiumpreis zum Wochenbeginn weiter gestiegen. Er hat sich der Marke von 2.300 USD je Tonne genähert, über der er zuletzt im Juni 2018 notierte. Nachdem jedoch Spekulationen aufgekommen sind, dass China bis zu 500 Tsd. Tonnen Aluminium aus Staatsreserven freigeben könnte, gab der Preis um rund 2% nach.


Quelle
: Commerzbank AG / Commerzbank Commodity Research  / Vorschaubild: fotolia

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