ZEW: Energiepreise steigen mittelfristig

von Alexander Kirschbaum

In den kommenden fünf Jahren zeichnet sich bei fast allen Energieträgern eine Tendenz zu höheren Preisen ab. Mit einer Ausnahme: Während Strom, Rohöl und Erdgas voraussichtlich teurer werden, ist bei Kohle mittelfristig ein Trend zu stabilen bis sinkenden Preisen zu erkennen. Kurzfristig, also bis etwa Mitte 2017, ist dagegen von einem eher stabilen Preisgefüge bei den genannten Energieträgern auszugehen. Dies sind die zentralen Ergebnisse des ZEW-Energiemarktbarometers, einer Umfrage unter rund 200 Energiemarkt-Experten, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, halbjährlich durchführt.

Auf Sicht von fünf Jahren rechnet eine deutliche Mehrheit der Umfrageteilnehmer/innen mit steigenden Preisen für Strom (77 Prozent), Öl (75 Prozent) und Erdgas (65 Prozent). Ein anderes Bild zeigt sich bei den mittelfristigen Kohlepreiserwartungen: 40 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Kohlepreis in den kommenden fünf Jahren stagnieren wird. Zwar erwarten immer noch 30 Prozent der befragten Experten/-innen steigende Preise, allerdings liegt der Anteil der Befragten mit sinkenden Preiserwartungen fast gleichauf bei 28 Prozent und übertrifft damit noch einmal seinen bisher höchsten Stand aus der letzten Umfrage.

Bei den Preisen für Öl (55 Prozent), Erdgas (66 Prozent) und Kohle (70 Prozent) geht eine deutliche Mehrheit der befragten Experten/-innen von gleichbleibenden Preisen in den kommenden sechs Monaten aus. Auch für die Strompreise erwarten 49 Prozent der Energiemarktexperten/-innen, dass diese kurzfristig stagnieren werden. Allerdings hat sich hier der Anteil steigender Preiserwartungen mit 17 Prozentpunkten auf 35 Prozentpunkte stark erhöht. Treiber für diesen Anstieg sind steigende Preiserwartungen für Elektrizität im Großhandel. Bereits im vergangenen Jahr sind die Großhandelspreise nach einer langen Phase sinkender Preise wieder leicht gestiegen.

Quelle: ZEW  Vorschau-Foto: didi01/pixelio.de

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