thyssenkrupp: Mitarbeiter billigen Stahlfusion

von Alexander Kirschbaum

Am Ende war die Zustimmung groß: 92,2 Prozent der Stahlbeschäftigten von thyssenkrupp haben für den Tarifvertrag zur Fusion mit Tata Steel gestimmt. Dies teilte die IG Metall am Montag in Düsseldorf mit. Mit dem "Ja" machen die Beschäftigten nun den Weg frei für die von Konzernchef Heinrich Hiesinger vorangetriebe Fusion.

Oliver Burkhard, Personalvorstand der thyssenkrupp AG, begrüßt das Abstimmungsergebnis in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung des Unternehmens. „Die Mitglieder der IG Metall an den Stahlstandorten haben sich mit deutlicher Mehrheit für den Tarifvertrag entschieden und damit eine gute Zukunftsperspektive für das geplante Joint Venture geschaffen. Mit dem gemeinsamen Ergebnis werden wir dem Unternehmensinteresse gerecht und geben unseren Beschäftigen Sicherheit."

Nach wochenlangen Verhandlungen hatte sich der Stahlkonzern am 21. Dezember mit Arbeitnehmervertretern über den Abschluss eines Tarifvertrags verständigt. Nachdem die Tarifkommission der IG Metall die Annahme des Vertrages empfohlen hatte, waren die 20.700 Mitglieder der Gewerkschaft an den Stahlstandorten von thyssenkrupp bis zum 2. Februar 2018 zur Abstimmung aufgerufen.

Der Tarifvertrag soll bereits am Dienstag unterschrieben werden. Dieser beeinhaltet eine Beschäftigungsgarantie für die rund 27.000 Stahlkocher bis zum 30. September 2026. Im Zuge der Fusion plant thyssenkrupp weiterhin den Abbau von insgesamt 2.000 Stellen in Deutschland.

Fusion könnte Ende 2018 erfolgen

Tata Steel befindet sich derzeit ebenfalls in Gesprächen mit seinen Arbeitnehmervertretern. Parallel dazu findet derzeit die Due Diligence statt. Darüber hinaus hat thyssenkrupp nach eigenen Angaben unabhängige Gutachten zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Joint Ventures sowie den Pensionsverpflichtungen von Tata Steel Europe in Großbritannien in Auftrag gegeben.

Die Unterzeichnung eines Vertrages für das Joint Venture strebt der Essener Industriekonzern Anfang 2018 an. Das Closing, also der tatsächliche Vollzug des Zusammenschlusses, könnte dann nach Freigabe durch die Kartellbehörden Ende 2018 erfolgen.

Quelle: marketSTEEL, thyssenkrupp Vorschau-Foto: thyssenkrupp

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