Stahlzölle: Nächste Schonfrist für EU

von Alexander Kirschbaum

Kurz vor Ablauf der Frist hat US-Präsident Donald Trump der Europäischen Union noch einmal eine Schonfrist eingeräumt. Bis zum 1. Juni sind die EU-Staaten weiterhin von den US-Zöllen auf Stahl und Aluminium ausgenommen. Es soll die letzte Verlängerung sein, wie das weiße Haus mitteilte.

Neben der Europäischen Union waren Argentinien, Brasilien, Australien, Neuseeland und Südkorea vorläufig von Strafzöllen ausgenommen worden. Mit Südkorea habe man sich bereits geeinigt, auch mit Argentinien, Australien und Brasilien stünden die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss. 30 Tage blieben nunmehr noch Zeit, um Verhandlungen mit Kanada, Mexiko und der Europäischen Union zum Abschluss zu bringen, so die US-Regierung.

Die Fristverlängerung scheint allerdings nur eine Verschiebung des Konflikts, die Positionen scheinen genauso verhärtet wie vor einem Monat. Die EU-Kommission erklärte am Dienstag in einer Erklärung lediglich, die Entscheidung "zur Kenntnis" zu nehmen. Diese "verlängert die Marktunsicherheit".

Auch die Wirtschaftsvereinigung Stahl beklagt sich über die unklare Situation. "Die Verlängerung der Ausnahme der EU-Stahlindustrie von den US-Zöllen für 30 Tage verschafft den Stahlunternehmen in Deutschland und Europa eine weitere kurze Atempause. Erforderlich ist jedoch eine dauerhafte Befreiung, denn die EU-Stahlindustrie gefährdet nicht die nationale Sicherheit in den USA“, sagte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident des Verbands, am Dienstag.

Quelle: marketSTEEL, Wirtschaftsvereinigung Stahl  Vorschau-Foto: Fotolia

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