Lieferverzögerungen durch Niedrigwasser

von Alfons Woelfing

Wie der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) mitteilt, sind bereits seit mehreren Wochen in großen Teilen des deutschen Wasserstraßennetzes sinkende Wasserstände zu beobachten.

Die niedrigen Wasserstände führen dazu, dass die Schiffe nicht maximal beladen werden können, da sie sonst zu viel Tiefgang haben. Grundberührungen oder Festfahrungen wären die Folge. In vielen Regionen fahren deshalb zurzeit Schiffe mit deutlich weniger Ladung als sonst üblich. Auch am Rhein – die mit Abstand wichtigste Wasserstraße im Bundesgebiet – können Binnenschiffe je nach Fahrtstrecke teilweise nur noch die Hälfte oder noch weniger der normalen Ladung transportieren. Das erfordert erheblichen Mehraufwand im Binnenschifffahrtsgewerbe. Ladungspartien, die üblicherweise mit einer Fahrt transportiert werden, müssen zum Beispiel auf mehrere Schiffe aufgeteilt werden. In vielen Fahrtgebieten ist es deshalb üblich, dass die Kunden den Binnenschiffern ab einem bestimmten Pegelreferenzwert den sog. Kleinwasserzuschlag als Kompensation zahlen.

„Entwarnung“ kann derzeit für die Versorgung der Industrie gegeben werden: Im Dialog mit ihren Kunden können die Binnenschiffer Lösungen finden, damit der Transportauftrag durchgeführt wird und sprichwörtlich keine Tonne Fracht liegen bleibt. So besteht etwa die Möglichkeit, die Ladung auf mehrere Schiffe zu verteilen oder einen späteren Liefertermin zu vereinbaren. Bei der Findung der effektivsten individuellen Lösungen sind die Pegelvorhersagen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) hilfreiche Instrumente.

Quelle: Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB)  / Vorschaufoto: marketSTEEL

Zurück