Industrie fordert dauerhafte Ausnahme von Importbeschränkungen

von Alexander Kirschbaum

Am Freitag endet die Ausnahmefrist für Stahl- und Aluminiumzölle in den USA. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, hat die EU aufgefordert standhaft zu bleiben. "Europa darf sich von den USA nicht erpressen lassen", sagte Kempf am Sonntag in Berlin. "Es bleibt absolut richtig, dass die EU auf einer dauerhaften Ausnahme von Importbeschränkungen für Stahl und Aluminium besteht. Erst dann sollte über die Aufnahme grundsätzlicher Handelsgespräche mit den USA diskutiert werden."

Die EU-Handelsminister hatten sich in der vergangenen Woche getroffen und Weichen für die zukünftige Ausrichtung der EU-Handelspolitik gestellt. Die Sitzung fand vor dem Hintergrund zunehmender Abschottungstendenzen im Welthandel statt. „Von diesem Rat geht ein Signal der Entschlossenheit und Geschlossenheit der EU aus: Wir wollen den freien, fairen und regelgebundenen Handel im Rahmen der WTO verteidigen und stärken. Das gilt besonders mit Blick auf die zusätzlichen Zölle, die die USA auf Stahl- und Aluminiumprodukte erheben wollen", sagte Bundesminister Altmaier.

Für den BDI-Präsidenten müsse der Abbau von Zöllen und anderen Hürden im transatlantischen Handel ein langfristiges Ziel von Verhandlungen bleiben. "Ein reines Zollabkommen mit den USA wäre aus Sicht der deutschen Industrie zu kurz gegriffen", so Kempf.

Quelle: BDI, BMWi  Vorschau-Foto: Fotolia

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