EU bringt Vergeltungszölle auf den Weg

von Alexander Kirschbaum

Seit dem 1. Juni werden Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte aus der Europäischen Union erhoben. EU-Politiker hatten bereits angekündigt, Gegenmaßnahmen einzuleiten. Am Mittwoch hat sich die EU-Kommission nun endgültig darauf verständigt, auf die US-Zölle ebenfalls mit Importstrafen zu antworten.

Bereits ab dem 1. Juli könnten Zölle auf US-Produkte wie Stahlerzeugnisse, Whiskey und Motorräder greifen. Zunächst sollen die Zölle Waren im Volumen von 2,8 Milliarden Euro betreffen. Ab 2021 könnten weitere US-Produkte im Wert von 3,6 Milliarden Euro hinzukommen. Damit würde die EU gleichziehen, was den Zollwert angeht. Die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium machen einen Wert von insgesamt 6,4 Milliarden Euro aus.

"Dies ist eine maßvolle und verhältnismäßige Antwort auf die einseitige und rechtswidrige Entscheidung der USA, Zölle auf europäische Stahl- und Aluminiumexporte zu verhängen", sagte Handelskommissarin Cecilia Malmström am Mittwoch in Brüssel. "Darüber hinaus steht die Reaktion der EU voll im Einklang mit dem internationalen Handelsrecht. Wir bedauern, dass uns die Vereinigten Staaten keine andere Möglichkeit gelassen haben, als die Interessen der EU zu schützen."

Quelle: EU-Kommission  Vorschau-Foto: Fotolia

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