EMO-Besucher wollen verstärkt investieren

von Alexander Kirschbaum

Nach sechs Messetagen haben sich die mehr als 2.200 internationalen Hersteller von Produktionstechnik von der EMO in Hannover verabschiedet. „Mehr Geschäft, mehr Internationalität und mehr Innovationen: Die Messe hat einmal mehr ihre Position als Weltleitmesse für die Metallbearbeitung bewiesen“, resümiert Carl Martin Welcker, Generalkommissar der EMO Hannover 2017. Sie sei die wichtigste Herstellermesse weltweit und gebe den Takt für die globalen Trends in der Produktionstechnik an. Und sie treibe das Geschäft spürbar voran: Laut Umfrage wollen die EMO-Besucher in den kommenden 24 Monaten mehr als 20 Mrd. Euro in Produktionstechnik investieren. Allein in der EMO-Woche wurden Verträge mit einem Volumen von 8 Mrd. Euro unterzeichnet.

Mit ihrem Motto Connecting systems for intelligent production hat die EMO Hannover vor allem Besucher aus dem Ausland angezogen. Mit unterschiedlichem Fokus spiegelten sich im Angebot der meisten Aussteller erstmals in großem Stil vielfältige Lösungen zur Vernetzung, Applikationen zur Datenanalyse und neue Services wider. Da ging es um vernetzte Systeme, auch zwischen verschiedenen Partnern, cloudbasierte Maschinenüberwachungssysteme, Simulationssoftware,  Augmented Reality für die Maschineninstandhaltung, Blockchain-Technologie für sichere Datenübertragung, neue Geschäftsmodelle u.v.m. C

Produktionsexperten aus aller Welt

Von den gut 130.000 Fachbesuchern reiste mehr als die Hälfte aus dem Ausland auf die EMO Hannover und informierte sich über die Zukunft der Produktion. 70 Prozent der ausländischen Gäste kamen aus Europa. Besonders deutlich stieg die Zahl der Fachbesucher aus Asien. „Die internationalen Besucher wollen wissen, wie Weltmarktführer die Digitalisierung in der Prozesskette umsetzen. Sie interessieren sich dafür, wie aus den vorhandenen Daten neue Geschäftsmodelle entstehen“, sagt Welcker. Neben Digitalisierung und Vernetzung stießen auch die additiven Fertigungsverfahren auf großes Besucherinteresse. Besucherkompetenz für Investitionsentscheidungen stark gestiegen

Im Gleichschritt mit der Internationalität wuchs auch die Entscheidungskompetenz der Besucher merklich. Fast 60 Prozent der Besucher waren laut EMO-Besucherumfrage Führungskräfte. Mehr als die Hälfte verfügt über Entscheidungskompetenz bei Beschaffungen.

EMO als Kontaktbörse

Orientierung für die Trends der kommenden Dekade in der Produktionstechnik gaben auch die vielen Rahmenveranstaltungen. Konferenzen, Seminare und Sonderschauen stellten Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, Produktion von morgen, Additive Manufacturing, intelligente Werkzeuge, Maschinensicherheit, Ausbildung gewerblicher Mitarbeiter, attraktive Märkte von Indien über die USA bis Mexiko u.v.m. in den Fokus. Sie zogen vor allem die Besucher an, die sich für die Entwicklungen von übermorgen interessieren.

„Die EMO Hannover 2017 hat wieder bewiesen, dass sie zu Recht als weltweit führender Marktplatz für alle Themen rund um die Werkzeugmaschine gilt. Für Siemens ist sie die optimale Drehscheibe, um mit unseren Kunden aus allen Teilen der Welt im Dialog zu stehen“, sagt  Dr. Wolfgang Heuring, CEO der Business Unit Motion Control, Siemens AG, Erlangen, Deutschland.

Alles in allem blickt die Branche schon jetzt erwartungsvoll auf 2019. „Die Themen Digitalisierung und Vernetzung werden uns auch in zwei Jahren noch intensiv beschäftigen“, ist sich Generalkommissar Welcker sicher. „Dann werden wir sicher noch genauer wissen, wo die Reise hingeht.“ Die EMO Hannover 2019 findet vom 16. bis 21. September 2019 statt.

Quelle: VDW  Vorschau-Foto: Deutsche Messe

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