Dillinger Gruppe: schwieriges Geschäftsjahr 2016

von Alexander Kirschbaum

„In dem sehr ungünstigen Marktumfeld ist es uns dennoch gelungen, eine gute Auslastung der Anlagen und einen höheren Absatz zu verzeichnen. Gleichwohl gerieten in dem stark umkämpften Grobblechmarkt unsere Umsatzerlöse und Ergebnisse trotz konsequenter Sparpolitik massiv unter Druck", so Fred Metzken, Sprecher des Vorstandes von Dillinger, bei der Jahrespressekonferenz.

Im Geschäftsjahr 2016 belief sich das konsolidierte EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) bei der Dillinger Gruppe auf 31 Millionen € (2015: 118 Millionen €). Das konsolidierte EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sank von 10 Millionen € auf -80 Millionen €. "Wir werden dank der Vereinbarung mit dem Betriebsrat zur Standortsicherung „Dillinger 2020“ verstärkt alle Anstrengungen im Unternehmen bündeln, um die Kosten zu reduzieren, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und somit den Standort zu sichern“ erklärt Fred Metzken.

Das Unternehmen ist von den hohen Überkapazitäten im Grobblechmarkt betroffen. Die nicht-europäischen Hersteller vergrößern ihre Marktanteile zudem weiter. So haben sich die Grobblechimporte in die EU 2016 im Vergleich zu 2013 verdoppelt. Nach Angaben der Dillinger Gruppe führte der aggressive Verdrängungswettbewerb zu einem enormen Erlös- und Margendruck.

Anstieg der Umsatzerlöse erwartet

Auf dem Grobblechmarkt rechnet das Unternehmen aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen auch in diesem Jahr nicht mit einer grundlegenden Verbesserung der Aussichten. Dank einer insgesamt guten Nachfrage aus wichtigen Verbrauchersegmenten wie dem Stahlbau, dem Maschinenbau und dem Bereich Offshore-Wind, ist die Dillinger Gruppe mit einer guten Auslastung, die deutlich über dem Marktdurchschnitt liegt, in das Jahr gestartet. Die Dillinger Gruppe erwartet für 2017 dank höherer Produktions- und Absatzmengen sowie der entsprechenden Preisanpassungen insgesamt einen Anstieg der Umsatzerlöse.

Vorstand und Betriebsrat von Dillinger haben eine Vereinbarung zur langfristigen Standortsicherung „Dillinger 2020“ beschlossen. Unter der Voraus­setzung, dass diese zusätzliche Maßnahmen zur Steigerung der Ertragskraft und Wett­bewerbs­fähigkeit Wirkung zeigen und sich die Markt­bedingungen etwas erholen erwartet die Dillinger Gruppe für 2017 mit einer deutlichen Verbesserung der Umsatz- und Ergebniszahlen.

Quelle und Fotos: Dillinger 

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