Deutsche Wirtschaft: Kräftiger Aufschwung

von Alexander Kirschbaum

Das Bruttoinlandsprodukt ist im vergangenen Jahr preisbereinigt um 2,2 Prozent und damit stärker als in den fünf vorangegangen Jahren gewachsen. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mitteilt, hat die konjunkturelle Dynamik zum Jahresende 2017 allerdinge geringfügig nachgelassen. So nahm das Bruttoinlandsprodukt mit 0,6 Prozent im Jahresschlussquartal 2017 etwas weniger zu als im Vorquartal (+0,7 Prozent). Hierzu hat laut BMWi beigetragen, dass die Produktion in der Industrie im vierten Quartal weniger stark expandierte als zuvor und der Bau anscheinend an seine Kapazitätsgrenzen stößt.

Die sehr aufgehellten Stimmungsindikatoren und die rege Nachfrage aus dem Ausland nach deutschen industriellen Gütern deuten aber darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft gut in das Jahr 2018 startet. So die Einschätzung des BMWi zur aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland.

Weltwirtschaft dynamisch

Die weltweite Industrieproduktion lag im November 2017 um 3,3 Prozent und der Welthandel um 3,8 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr. In den Industriestaaten insgesamt setzte sich der konjunkturelle Aufschwung fort. Im Euroraum und in den Vereinigten Staaten nahm das BIP im vierten Quartal jeweils um 0,6 Prozent zu. In Japan war im dritten Quartal ein Plus von 0,6 Prozent ermittelt worden. Von den Schwellenländern verzeichnen China und Indien weiter eine starke wirtschaftliche Entwicklung und Russland und Brasilen haben ihre Rezession überwunden. Angesichts des stärkeren Wachstums in großen Wirtschaftsräumen dürfte sich die Weltkonjunktur dem BMWI zufolge im laufenden Jahr 2018 insgesamt weiter leicht beschleunigen.

Die verbesserten außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen stützen die deutschen Ausfuhren. Nach der Zahlungsbilanzstatistik der Deutschen Bundesbank nahmen die Ausfuhren an Waren und Dienstleistungen im Dezember 2017 in jeweiligen Preisen leicht um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat ab. Im weniger schwankungsanfälligen Quartalsvergleich hat sich der Zuwachs auf 2,6 Prozent ausgedehnt. Die Einfuhren sanken im Dezember ebenfalls leicht (-0,2 Prozent). Im Quartalsvergleich ergab sich aber auch bei den Einfuhren ein Anstieg um 2,4 Prozent.

Auftragseingänge auf Rekordwert

Die Industrieproduktion ist im Dezember leicht zurück (-0,7 Prozent) zurückgegangen. Im vierten Quartal insgesamt konnte die Industrie jedoch einen soliden Anstieg um 0,9 Prozent verbuchen. Die Auftragseingänge haben am Ende des Jahres wieder deutlich angezogen (Dezember: +3,8 Prozent) und erreichten einen neuen Rekordwert. Im Schlussquartal 2017 legten die Auftragseingänge um 4,2 Prozent zu. Vor allem die rege Nachfrage aus dem Euroraum sorgte laut dem Ministerium für volle Auftragsbücher und gute Stimmung in den Unternehmen.

Quelle: BMWi  Vorschau-Foto: Fotolia

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