Cameron: "Ermutigende" Gebote für Tata Steel

von Hans Diederichs

Großbritanniens Premier David Cameron gab sich vergangene Woche zuversichtlich, dass der Verkaufsprozess für die britischen Werke des indischen Stahlherstellers Tata Steel bald zu einem guten Abschluss gebracht werden kann. "Wir arbeiten weiterhin daran, für das Werk in Südwales ein gutes Ergebnis zu erzielen, der Verkaufsprozess ist im Gange und es gab eine ermutigende Anzahl ernsthafter Gebote", sagte Cameron gegenüber Medienvertretern auf einem Flug nach Japan. Er wies jedoch darauf hin, dass es keinerlei Garantie gebe, dass alle zur Disposition stehenden 12.000 Arbeitsplätze erhalten werden können.

Tata Steel hat die Existenz von mindestens sieben Bietern bestätigt, kommentiert aber aus Gründen der Diskretion offiziell keine Namensnennungen. In den britischen Medien wurden mit Verweis auf Insider-Informationen jedoch die verschiedenen Bieter genannt: Das britische Management-Buyout-Vehicle Excalibur Steel unter Führung von Tata-Manager Stuart WiIlkie, der indische Liberty-House-Gruppe des Unternehmers Sanjeev Gupta, die ebenfalls indische JSW Steel Ltd, die Investmentgesellschaft Greybull Capital, der US-Stahlriese Nucor, der auf Turnaround-Projekte spezialiserte Investmentfonds Endless und die chinesische Hebei Iron & Steel Group.

Weitere Gebote möglich

Tata hat nicht ausgeschlossen, dass sich weitere Bieter beteiligen könnten, die mehr Zeit brauchen, um ihre Unterlagen vorzubereiten. In den Medien wurde wiederholt der US-Milliardär und Turnaround-Spezialist Wilbur Ross genannt. Die Tata-Muttergesellschaft könnte zudem einen Zusammenschluss mit den Stahlaktivitäten von thyssenkrupp planen. 

Wie zuversichtlich Cameron hinsichtlich des Verkaufs tatsächlich ist, kann man nur schwer abschätzen. Gute Stimmung zu verbreiten, dürfte jedoch kurz vor einem möglichen Brexit in seinem Sinne sein: Immer wieder wurde der britischen Regierung vorgeworfen, sich in Brüssel nicht stark genug um den Schutz der heimischen Stahlbranche gekümmert zu haben.

Quelle: marketSTEEL; Vorschau-Bild: Tata Steel Europe

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